Wenn alle Stricke reissen

Hilfe, mein Kind findet keine Lehrstelle!

Die landläufige Meinung ist, dass spätestens ab den Herbstferien bereits alle guten Lehrstellen vergeben sind. Obwohl dies so nicht den Tatsachen entspricht, fühlen Sie sich vielleicht unter Druck, wenn der Erfolg bis dahin ausgeblieben ist. Nun heisst es: Dran bleiben und den Mut nicht verlieren.

Was können wir als Eltern tun, wenn unser Kind keine Lehrstelle findet?
Auch Sie sitzen auf Nadeln und es fällt Ihnen vermutlich schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie das Beste aus dieser Situation machen können.

Tipp 1: Berufswunsch überprüfen

Nach vielen Absagen muss evtl. der Berufswunsch hinterfragt werden. Gibt es Probleme mit der Eignung für diesen Beruf? Oder schlicht zu viel Konkurrenz? Falls nicht schon geschehen, sollte Ihr Kind bei den entsprechenden Unternehmen nachfragen, was die Gründe für die Absage waren. 

Zu diesem Zeitpunkt müssen auch andere Berufe in Betracht gezogen werden. Sehen Sie sich gemeinsam die noch offenen Lehrstellen- und/oder Ausbildungsangebote durch und motivieren Sie Ihr Kind darin, sich mit einer anderen Ausbildung zu befassen. 

Tipp 2: Bewerbungsunterlagen oder Auftreten optimieren

Das Problem könnte auch bei den Bewerbungsunterlagen oder dem Auftreten an den Vorstellungsgesprächen liegen. Dies kann ebenfalls beim direkten Nachfragen bei den Unternehmen geklärt werden. Zusätzlich kann es helfen, das Dossier Bekannten und Freunden zu zeigen. 

Tipp 3: Beziehungen spielen lassen

Gehen Sie aktiv auf Arbeitskollegen, Familienangehöre, Freunde und Bekannte zu, um in Ihrem Beziehungsnetzwerk nichts unversucht zu lassen. Persönliche Beziehungen können Gold wert sein.

Tipp 4: Sich anderen Möglichkeiten öffnen

Keine Lehrstelle zu finden bedeutet erstmal nichts Schlimmes: Es gibt verschiedene gute Zwischenlösungen, wie beispielsweise ein 10. Schuljahr, das die Jugendlichen mit differenzierten Angeboten auf den erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt vorbereitet (z.B. das Berufsvorbereitungsjahr). 
Gerade Jugendliche mit schulischen Defiziten können von einem Zwischenjahr profitieren und ihre Chancen für das nächste Jahr verbessern. Auch sehr sinnvoll ist ein Sprachaufenthalt, denn Fremdsprachkenntnisse sind in vielen Berufen wichtig. 

Tipp 5: Nicht verzweifeln: Achten Sie auch auf sich

Ein Sprichwort sagt: «Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende». 
Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, wie es für Ihr Kind weitergehen könnte. Es ist jedoch absolut verständlich, dass auch Ihre Nerven mal blank liegen. Achten Sie darauf, mit Hobbies einen Ausgleich zu dieser Thematik zu schaffen. Ein Austausch mit Gleichgesinnten kann auch sehr wohltuend sein.

Hier haben wir Ihnen ein paar wahre Geschichten zusammengestellt, wie sich ein schwieriger Start zu einem Happy End entwickeln kann.

Tipp 6: Professionelle Unterstützung holen

Vereine wie S.E.S.J (Starke Eltern – Starke Jugend) und Pro Juventute beraten sowohl Eltern als auch Jugendliche und zeigen lösungsorientiert vorhandene Möglichkeiten auf.

Zögern Sie nicht und holen Sie sich Unterstützung.