Unerwartete Wildtiere in der Wohnung?

Wie Sie mit dieser Situation richtig umgehen

Gelegentlich verirren sich Igel, Vögel oder Marder in unsere Wohnsiedlungen. Oft hängt das damit zusammen, dass sie Futter oder einen Nistplatz suchen oder im schlechteren Fall krank oder verletzt sind. 

Der richtige Umgang mit diesen ungewohnten Besuchern ist situationsabhängig. Als Erstes beobachten Sie das Tier genau. Hat sich das Tier verirrt oder ist es offensichtlich verletzt? 

Wenn Sie davon ausgehen, dass sich das Tier nur verirrt hat, lassen Sie ihm etwas Zeit, sich zurecht zu finden. Ist es in der Wohnung, nehmen Sie es mit Handschuhen oder einem Tuch vorsichtig auf und bringen Sie es zurück ins Freie. Tragen Sie das Tier nicht zu weit weg, da es vielleicht in der Umgebung sein Nest, womöglich mit Jungtieren hat.

Haben Sie ein krankes, leicht verletztes oder gar totes Wildtier gefunden, können Sie es bei der zuständigen Auffangstation vorbeibringen. Das gilt für kleinere Wildtiere wie Igel, Vögel oder Fledermäuse. Bei grösseren Wildtieren wie beispielsweise einem Reh, kontaktieren Sie den örtlichen Wildhüter oder die Polizei.

Auffangstationen sind oft regional geregelt. Sie finden diese im Internet, indem Sie in Ihrer Region beispielsweise nach folgenden Anlaufstellen suchen:

  • Beratungsstelle für Wildtiere
  • Voliere, Vogelpflegestation, Vogelauffangstation, Fledermausschutz
  • Igelauffangstation, Igelzentrum, Verein Pro Igel
  • Fuchstelefon
  • Hornissen-, Wespen- und Bienenschutz
  • Eichhörnlistation, Eichhörnchennotruf
  • Tierambulanz, Tierstation, Tierschutz

Für den Transport nehmen Sie das Tier vorsichtig mit einem Tuch auf und legen Sie es in eine Schachtel mit Luftzufuhr oder in einen Stoffsack. Bitte beachten Sie, dass ein geschwächtes oder verletztes Tier aufgrund von Schmerz und Stress durchaus mal kratzen oder zubeissen kann. Deshalb wird dringend geraten, Handschuhe zu tragen. Denn bei allen Wildtieren können Krankheitserreger übertragen werden. Wenn das Tier auf Sie aggressiv wirkt, gehen Sie besser auf Distanz und sprechen sich mit einer Fachperson ab. 

Ist ein Tier schwer verletzt, bringen Sie es am besten zum nächsten Tierarzt. Ausserhalb der Sprechstundenzeiten von Tierärzten, rufen Sie den tierärztlichen Notfalldienst an.

Wenn sich Vögel oder Wespen unter dem Dach einnisten, entfernen Sie die Nester keinesfalls eigenmächtig. Damit bringen Sie einerseits sich in Gefahr und andererseits stehen die Tiere meist unter Artenschutz. Informieren Sie uns bzw. Ihre Verwaltung, damit alles Notwendige in die Wege geleitet werden kann. Gleiches gilt bei ungewollten Wohngemeinschaften mit Mardern oder Siebenschläfern, die sich auf dem Dachboden eingenistet haben. Sind Sie Livit-Mieter:in, kontaktieren Sie unser Bewirtschaftungsteam am einfachsten mittels Kontaktformular.

Gut zu wissen: Fütterung von Wildtieren

Wildtiere finden in unseren Städten und Dörfern alles, was sie brauchen: Nahrung, Versteckmöglichkeiten und Artgenossen. Komposthaufen, Essensreste, offene Mülleimer und Tierfutter machen es für sie leicht, an Futter zu gelangen. Zudem gibt es viele Stellen, die Wildtiere als Unterschlupf nutzen können: Hecken, alte Bäume, Spalten und Nischen an Gebäuden und Mauern, Hohlräume unter Dächern, Garagen und Gartenhäuschen sowie nicht umzäunte und verwilderte Gärten. 

Das Miteinander ist in der Regel unproblematisch. Wichtig zu wissen ist: Wildtiere können gut mit Futterknappheit umgehen und sind nicht auf unsere Fürsorge angewiesen. Durch direktes oder unbeabsichtigtes Füttern verlieren Wildtiere diese Fähigkeit und ihre Scheu vor uns Menschen. Ausserdem können sie ernsthaft erkranken. Bitte füttern Sie deshalb keine Wildtiere und entsorgen Sie Essensreste und Müll ordnungsgemäss.

Weitere Fragen und Antworten finden Sie übrigens in unseren FAQ.